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BlogBeitrag
  • 14. Juli 2020
  • Allgemein Fachwissen Pflege Sanierungsmaßnahmen
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Diagnose Rasenpilz. Ein Schock für jeden Rasenbesitzer. Für ungeschulte Augen sind die ersten Anzeichen dafür oft nur schwer zu erkennen, doch wer jetzt nicht schnell und effektiv handelt, hat bald keine Freude mehr an seinem grünen Teppich. Intensive Pflegemaßnahmen oder sogar eine Nachsaat können die Folge sein. Wir stellen Ihnen die vier häufigsten Pilzkrankheiten auf Rasenflächen vor und verraten Ihnen, wie Sie die Lage schnell wieder in den Griff bekommen und den nächsten Pilzbefall verhindern.

 

Dollar Spot/ Dollarflecken – Clarireedia homoecarpa

Schadbild:

  • 1-Euro-Stück große beige Flecken, siehe Abb. 2
  • Bei hoher Luftfeuchtigkeit, z. B. bei Tau am Morgen, spinnwebenartiges Myzel auf dem Rasen, siehe Abb. 1
  • Befallene Gräser sind an der Befallstelle eingeschnürt
  • Häufigstes Auftreten im Jahresverlauf: Mai–September

Befallsfördernd:

  • Bodentrockenheit
  • Wenig Niederschläge, gleichzeitig hohe Luftfeuchtigkeit im Grasnarbenbereich
  • Hohe Temperaturen am Tag (20-30 °C), kühle Nächte
  • Stickstoff- und Kali-Mangel

Prävention und Bekämpfung:

  • Bodenverdichtungen beseitigen (Aerifizieren), Luftzufuhr optimieren
  • Reduzierung des Rasenfilzes (Vertikutieren)
  • Schnitthöhe bei heißen Tagen anheben, Messer schärfen oder austauschen
  • Trockenstress vermeiden, gezielte Bewässerung, vorzugsweise morgens
  • Ausgewogene und gleichmäßige Nährstoffversorgung, Langzeitdünger

Rotspitzigkeit – Laetisaria fuciforme

 Schadbild:

  • Hellbraune, später strohfarbene, unregelmäßige Flecken, siehe Abb. 4
  • Bei hoher Luftfeuchtigkeit rosafarbenes Myzel, das aus den Blättern herauswächst, siehe Abb. 3
  • Der Rasen stirbt nicht ab
  • Häufigstes Auftreten im Jahresverlauf: März–Oktober

Befallsfördernd:

  • Zu häufige oder zu geringe Wassergaben
  • Langanhaltende Feuchtigkeit in der Grasnarbe
  • Staunässe
  • Unausgeglichene Nährstoffversorgung, vorwiegend Stickstoffmangel
  • Feuchtwarme Bedingungen bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von 15-ca. 22 °C
  • Alle Gräserarten werden befallen

Prävention und Bekämpfung:

  • Reduzierung des Rasenfilzes (Vertikutieren)
  • Gezielte Bewässerung, zweimal wöchentlich, eindringlich, nicht täglich!
  • Ausgewogene und gleichmäßige Nährstoffversorgung, Langzeitdünger

Schneeschimmel – Microdochium nivale

Schadbild:

  • Graue bis braune, schmierig-nassfaule Flecken, die ineinander verlaufen, siehe Abb. 6
  • Brauner Rand, manchmal mit watteartigem Myzel, siehe Abb. 5
  • Gras innerhalb der Flecken stirbt ab, manchmal regeneriert sich das Gras aus der Mitte heraus

Befallsfördernd:

  • Hohe pH-Werte ab pH 7 in der Rasentragschicht
  • Hohe Luftfeuchtigkeit, wenig Luftzirkulation, z. B. unter Schnee oder Laub bei nicht gefrorenem Boden
  • Einseitig hohe Stickstoffgaben und Kalium-Mangel im Herbst
  • Kühle feuchte Witterung (0-10 °C) mit wechselnden Temperaturen
  • Häufigstes Auftreten im Jahresverlauf: September–März

Prävention und Bekämpfung:

  • Reduzierung des Rasenfilzes (Vertikutieren)
  • Kali- und magnesiumbetonte Herbstdüngung
  • Kalkgaben im Herbst vermeiden
  • Belüftung für ein schnelles Abtrocknen der Gräser optimieren, bei eingewachsenen Plätzen Windachsen freimachen, auslichten
  • Schnitthöhe bei kühlen, feuchten Tagen anheben, Messer schärfen oder austauschen

Hexenringe – Marasmius oreades

 Schadbild:

  • Unterschiedliche Typen: häufigster Typ: dunkelgrüne Ringe, siehe Abb. 7 (Stickstoffansammlung) mit zeitweiliger Ausbildung von Fruchtkörpern, siehe Abb. 8
  • Schädigen Rasen nicht direkt, leben von organischer Substanz im Boden

Befallsfördernd:

  • Zu hoher organischer Anteil im Boden, starker Rasenfilz
  • Bodenverdichtungen
  • Ungünstige Luft- und Wasserverhältnisse im Boden

Prävention und Bekämpfung:

  • Bodenverdichtungen tiefgründig beseitigen (Tiefenlockern)
  • Reduzierung des Rasenfilzes (Vertikutieren)
  • Ausgewogene und gleichmäßige Nährstoffversorgung, Langzeitdünger
  • Myzelschicht im Boden durchstoßen, danach durchdringend wässern
  • Netzmittel (wetting agents) verwenden

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