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BlogBeitrag
  • 16. September 2024
  • Allgemein Fachwissen
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Als Fußballer gibt es keinen schöneren Geruch als der eines frisch gemähten Naturrasenplatzes. Der Kunstrasen kann bei dem Aspekt einfach nicht mithalten – es ist, wie es ist. Trotzdem darf man nicht voreilig zu dem Schluss kommen, dass ein Naturrasen deshalb immer die bessere Wahl ist. Wie bei so vielen Themen gibt es kein Schwarz und Weiß. Beide Rasenarten haben ihre Vor- und Nachteile, die je nach Bedarf überwiegen. Die Entscheidung für eine bestimmte Belagsart sollte die Nutzungsintensität, die örtlichen Gegebenheiten, den gewünschten Pflegeaufwand und die langfristigen Unterhaltungskosten berücksichtigen. Darüber hinaus spielen sicherheitsrelevante Aspekte, wie die Verletzungsprävention und die Stoßdämpfung, eine wesentliche Rolle. Es ist auch wichtig, die Umweltauswirkungen der verschiedenen Belagsarten zu bedenken, einschließlich ihrer Herstellung, ihrer Installation und der späteren Entsorgung. Wir möchten Ihnen hier einen kleinen Überblick geben, falls Sie vor der Entscheidung stehen: Kunst oder Natur?
 
 

 
Der Klassiker – natürlich
Ein Naturrasenplatz punktet mit einigen Vorteilen. Zunächst: Er ist ein rein biologischer Spielfeldbelag. Außerdem ist der dichte Rasen die ideale Spielfläche für alle Rasensportarten. Rasengräser bieten Elastizität und Spannkraft, gleichen Stöße aus und schützen die Spieler vor Verletzungen. Auch hinsichtlich Scherfestigkeit, Gleitfähigkeit und Kraftabbau verfügt der Naturrasen über die besseren Eigenschaften. Wird dieser regelmäßig fachmännisch gepflegt, durch eine Nachsaat verjüngt und bei Bedarf regeneriert, hält er ewig. Er ist damit nachhaltig und ressourcenschonend und wirkt sich durch seine Funktion als Sauerstoffproduzent und Luftfilter sowie durch seine klimaregulierende und bodenschützende Wirkung sogar positiv auf die Umwelt aus.
 
Entscheidend ist dabei die Auswahl der Rasengräser, da sie bestimmte Eigenschaften wie Strapazierfähigkeit, Regenerationsfähigkeit und eine dichte Wuchsform aufweisen müssen, um den intensiven Belastungen standzuhalten. Der Aufbau eines Naturrasenplatzes ist ebenso wichtig. Er muss eine ausreichende Entwässerung bieten, um Wasser schnell abzuleiten und Staunässe zu vermeiden, die zu Schäden am Rasen und Verletzungsrisiken führen kann. Gleichzeitig sollte die Rasentragschicht genügend Nährstoffe und ein angemessenes Luftvolumen für das Wurzelwachstum bereitstellen. Und eine moderne Bewässerungsanlage sollte einfach zu bedienen sein sowie die Ressource Wasser sinnvoll und sparsam einsetzen.
 
Die Vor- und Nachteile von Naturrasen
 
Vorteile:

  • Bietet eine optimale Sportfunktion mit hohem Aufforderungscharakter
  • Gewährleistet eine hohe Schutzfunktion
  • Hat eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer
  • Speichert Niederschläge und unterstützt damit das lokale Wassermanagement
  • Bindet CO2 und trägt zur Reduzierung der Treibhausgase bei
  • Produziert Sauerstoff, was zur guten Luftqualität beiträgt
  • Wirkt temperaturausgleichend und verbessert das Mikroklima
  • Verhindert Flächenversiegelung und fördert die Biodiversität

 
Nachteile:

  • Eingeschränkte Nutzbarkeit bei wassergesättigtem Boden oder bei Frost und Schnee
  • Kann bei Übernutzung zur Zerstörung der Gräser führen
  • Benötigt regelmäßige Regenerationsphasen
  • Erfordert einen hohen Pflegeaufwand, um Qualität und Funktionalität zu erhalten

 
 

 
Technisch brillant – der Kunstrasen
Kunststoffrasenflächen, die entweder unverfüllt oder mit Materialien wie Sand oder Gummigranulat verfüllt sind, bieten unterschiedliche Vorteile in Bezug auf Pflegeaufwand, Langlebigkeit, technische Perfektion und Spielkomfort. Die Zeiten des künstlichen Infills aus Gummi sind aber bald aufgrund der europäischen Gesetzgebung Geschichte. Heutzutage werden oft natürliche Materialien (z.B. Kork, Olivenkerne, Mais, Hanf etc.) als Einstreugranulat verwendet. Absolutes Top-Argument für einen Kunstrasen ist die Nutzbarkeit. Ob Regen, ob Frost oder Schnee – er ist ganzjährig bespielbar und muss, falls keine Schneemassen auf dem Platz liegen, über die Wintermonate nicht groß geschont werden. Das heißt: Wenn Ihr Platz ganzjährig bespielt bzw. sehr häufig bespielt wird, ergibt es Sinn sich über einen Kunstrasen Gedanken zu machen und sich vom Experten beraten zu lassen.
 
Die Vor- und Nachteile von Kunstrasen
 
Vorteile:

  • Konstante Ebenheit: Bietet eine gleichmäßige Spielfläche ohne Unebenheiten
  • Hohe Nutzungsintensität: Kann intensiv und regelmäßig genutzt werden, ohne dass die Qualität leidet
  • Fast ganzjährig nutzbar: Wetterunabhängig und auch bei schlechten Witterungsbedingungen bespielbar
  • Geringere Pflegekosten: Im Vergleich zu natürlichem Rasen sind die Wartung und Pflege einfacher und kostengünstiger

 
Nachteile:

  • Kunststoffeintrag in die Umwelt: Mikroplastik und Faserabrieb können die Umwelt belasten
  • Hohe Belagstemperaturen im Sommer: Kann bei starker Sonneneinstrahlung zu hohen Oberflächentemperaturen führen
  • Begrenzte Lebensdauer: Abhängig von der Nutzungsintensität muss der Belag nach etwa 10 bis 15 Jahren erneuert werden
  • Hohe Investitions- und Erneuerungskosten: Die Anfangsinvestition und die Kosten für die Erneuerung sind vergleichsweise hoch
  • Entsorgung der Kunststoffe: Am Ende der Lebensdauer muss der Kunstrasen fachgerecht entsorgt werden, was zusätzliche Kosten und Aufwand bedeuten

 
 

 
Ein Fazit
Eine pauschale Empfehlung, welcher Belag für wen geeignet ist, kann nicht gegeben werden. Jedes Projekt, jede Situation, jeder Bedarf ist individuell und sollte daher gut durchdacht werden (welche Sportarten? Belegungszeiten, Nutzungsintensität, finanzielle Ressourcen etc.). Einen guten Vergleich bietet hier auch der DFB im Faktencheck.

Wer vor der Entscheidung steht, kann sich selbstverständlich auch an den RKS-Partner seiner Wahl wenden.

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Quellen
DFB-Faktencheck Spielflächen: DFB – Deutscher Fußball-Bund e.V.
Kompendium: DFB berät Vereine bei Bau und Pflege von Sportplätzen: DFB – Deutscher Fußball-Bund e.V.