RKS-Profi in Ihrer Nähe
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Herr Strachwitz, vielen Dank, dass Sie sich in diesen turbulenten Zeiten ein paar Minuten für uns nehmen. Wir starten ganz frei heraus:

 

 

Gibt es den perfekten Rasen?

„Der perfekte Rasen aus meiner Sicht ist der, der den Ansprüchen des Besitzers oder Greenkeepers in Sachen Optik, Widerstandsfähigkeit und Pflegeaufwand am Besten zusagt. Also ist vom englischen Rasen bis zu einer sehr unkrautlastigen Rasenfläche alles möglich. Das kommt natürlich schon sehr auf die jeweilige Anforderung an. Die optimale Schnitthöhe im Profifußball ist aus meiner Sicht zum Beispiel konstant 27 mm.“

 

Welcher Rasen liegt aktuell im Volksparkstadion?

Es liegt im Moment ein Hybrid-Rollrasen im Stadion.

 

Spielt wenigstens der Rasen in der ersten Bundesliga?

Ich habe bei der Pflege im Vergleich zur 1. Liga nichts verändert. Also: Ja.

 

Wie viele Stunden werden in der Pflege aufgewendet?

Ich denke die halbe Woche an Mann-Stunden geht schon ins Stadion, der Rest auf die Trainingsplätze. Unser Pflegeteam besteht momentan aus sieben Festangestellten sowie zwei Mann aus einer Behinderten-Werkstatt, die uns super unterstützen.

 

Welches Werkzeug benutzen Sie am liebsten?

„Meine Fähigkeit, ständig an den Stellschrauben für eine gute Rasenqualität schrauben zu können. Also Selbstvertrauen – gepaart mit ganz viel Fachwissen. Das wichtigste für einen Rasen ist ständig für ausreichend Luft, Wasser und Nährstoffe zu sorgen.

 

Und welche Maschine?

Im Moment sind es zwei Maschinen. 1. Die UVC-Belichtung zum Abtöten von Pilzsporen in der Grasnarbe. 2. Der air2go. Dieser Luftinjektor ist eine super Sache für den Gasaustausch im Boden.

 

Wie wird man eigentlich Rasenexperte?

Eine gute Ausbildung ist selbstverständlich das A und O. Aber jeder, der sich für die Materie interessiert und sich dauerhaft darin fortbildet sowie sich darüber auch in Netzwerken mit Kollegen austauscht, kann darin fit werden. Denn die Schulbank alleine wird nicht reichen. Die Erfahrung spielt auch eine große Rolle. Spaß an der Arbeit mit der Natur sollte man schon auch mitbringen.

 

Hand aufs Herz: Wie sieht Ihr Rasen zuhause aus?

So gut, dass alle Freunde meiner Söhne nur noch bei uns Kicken wollen. Also Fluch und Segen zugleich. Ab und zu sperre ich den Rasen sogar. In der Arbeit geht das im Vergleich zum Golf zum Beispiel ja leider nicht.

 

Als Abschluss noch ein Tipp an kleinere Sportvereine mit wenig Budget?

Einen schnellen sichtbaren Erfolg bringt meist die Erhöhung der wöchentlichen Mähintervalle mit sich. Und der Aufwand ist recht überschaubar.

Vielen Dank für das Interview, Herr Strachwitz und viel Erfolg weiterhin!