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Ein Fachaufsatz von Hartmut Schneider,
anerkannter Rasenexperte

 

Bodennährstoffgehalte

Für eine fachgerechte Düngeplanung muss der Gehalt an Nährstoffen im Boden bekannt sein. Werden akute Defizite in der Pflanze trotz vermeintlich guter Versorgung vermutet, könnte ergänzend auch eine Blattanalyse durchgeführt werden. Diese ist allerdings vergleichsweise aufwendig und teuer. Bei der Grunduntersuchung des Bodens werden Bodenart, Bodenreaktion (pH-Wert), pflanzenverfügbares Phosphat (P2O5), Kaliumoxid (K2O) und Magnesium (Mg) bestimmt.

Obwohl Stickstoff von den Rasengräsern im Verhältnis zu den anderen Nährstoffen in der größten Menge aufgenommen wird und den stärksten Einfluss auf das Wachstum hat, wird er im Regelfall im Boden nicht untersucht, da nicht nur die Untersuchung aufwendig ist, sondern sich der Wert auch relativ schnell ändern kann und damit nur eine Momentaufnahme darstellt. Eine geeignete Untersuchung wäre die Nmin-Methode.

Eine Bodenuntersuchung sollte möglichst jährlich im Frühjahr durchgeführt werden. Hierzu werden ca. 30-40 Einstiche mit einem Probennehmer bis zu einer Tiefe von ca. 8 cm entnommen und daraus eine Mischprobe von ca. 250 g zur Untersuchung gegeben werden. Pflanzenteile und Rasenfilz sollte nicht enthalten sein, ebenso keine kalkhaltigen Markierungsmaterialien, also keine Probenentnahme auf Linien.

Die mit der Bodenuntersuchung ermittelten Nährstoffgehalte sollten je nach Bodenart in folgenden Bereichen liegen:

 

 

Nährstoffbedarf

Wenn die Nährstoffgehalte in diesen Größenordnungen liegen, sollten durch die Düngung die Nährstoffmengen wieder zugeführt werden, die die Gräser dem Boden entziehen, siehe folgende Tabelle.

Liegen die Werte darunter oder darüber, sollten bei der Düngung ein Zuschlag bzw. ein Abschlag von ca. 50 % vom Bedarf erfolgen. Bei der Kalkulation des Stickstoffbedarfs spielt insbesondere die Nutzung eine wichtige Rolle. Je höher die Belastung und damit auch die Schädigung des Rasens, desto höher ist auch dessen Nährstoffbedarf zur Regeneration. Daneben sollten auch noch weitere Einflussfaktoren wie Schnittgutverbleib, Winterspielbetrieb, Alter der Anlage, Dicke der Rasentragschicht, Intensität von Bodenpflegemaßnahmen und das Düngesystem berücksichtigt werden.

 

 

Bei näherer Betrachtung der Tabelle fällt auf, dass die einzelnen Nährstoffe über das Jahr betrachtet in einem gewissen Verhältnis stehen, nämlich:

N : P2O5 : K2O : MgO = 1 : 0,3 : 0,8 : 0,1 oder stark vereinfacht 1: 1/3 : 1 : 1/10

Dieses Verhältnis sollten die verwendeten Dünger ebenfalls in etwa abbilden, zumindest über den Jahresverlauf gesehen, es sei den es sind Überschüsse oder Defizite einzelner Nährstoffe im Boden vorhanden oder es werden Einzelnährstoffe zusätzlich gegeben.

Zuschläge bei der Düngung sind denkbar bei Neuanlagen, häufigen Regenerationsmaßnahmen, Spätherbstdüngung, Rasenheizung und künstlicher Beleuchtung sowie bei Krankheitsbefall. Gerade Rotspitzigkeit, eine Pilzerkrankung, tritt regelmäßig bei Stickstoffmangel auf. Hier reicht oft eine gezielte Stickstoffdüngung aus, um das Problem in den Griff zu bekommen.

 

 

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